100 concepts
Cobra Effect
Eine Lösung für ein Problem kann das Problem sogar verschärfen, wenn die Lösung unbeabsichtigte Nebenwirkungen hat (z. B. als Belohnung für das Töten von Schlangen, führte dies zu mehr Schlangenhaltung)
The Peter Principle
In Hierarchien werden Menschen in Positionen befördert, bis sie ihre Unfähigkeit erreichen, wodurch sie in einer Position sind, in der sie nicht effektiv arbeiten können
The Streisand Effect
Der Versuch, etwas zu unterdrücken oder zu zensieren, führt oft zu einer größeren Aufmerksamkeit und Verbreitung der Information
The Paradox of Choice
Die Überflutung mit zu vielen Auswahlmöglichkeiten kann zu Entscheidungsüberlastung und geringerer Zufriedenheit führen
Schelling Punkt (fokales Gleichgewicht)
Ein natürliches oder selbstverständliches Lösungsmuster, das Menschen in einer Situation ohne Kommunikation oder Absprachen anstreben (z. B. beim Warten aufeinander)
Matthäus Effect (Cumulation of Advantage)
Wer hat, dem wird gegeben – Menschen, die bereits Erfolg oder Reichtum haben, erhalten mehr Vorteile im Vergleich zu denen, die weniger haben
Machiavellismus
Eine Philosophie der politischen Manipulation und Machtausübung, die auf List, Täuschung und den Einsatz von Macht zur Erreichung von Zielen setzt
Brooks' Law
Das Hinzufügen von Arbeitskräften zu einem verspäteten Projekt macht das Projekt noch später, da neue Mitarbeiter Zeit brauchen, um sich einzuarbeiten
Gesetz der Anziehung (Law of Attraction)
Das Prinzip, dass positive oder negative Gedanken und Emotionen positive oder negative Ereignisse im Leben anziehen
Selbst erfüllende Prophezeiung (Self-Fulfilling Prophecy)
Eine Vorhersage oder Erwartung über ein zukünftiges Ereignis kann dazu führen, dass das Ereignis aufgrund des eigenen Verhaltens eintritt.
Zimbardo-Effekt (Stanford Prison Experiment)
Die Macht von sozialen Rollen und Situationen kann dazu führen, dass Menschen ihr Verhalten extrem ändern und sich gegenüber anderen unangemessen oder aggressiv verhalten
Hawthorne-Effekt
Menschen ändern ihr Verhalten, wenn sie wissen, dass sie beobachtet werden, was zu Verzerrungen in Experimenten oder Forschung führen kann
Tribalismus
Die starke Identifikation mit einer sozialen Gruppe, oft verbunden mit einer Abgrenzung oder Ablehnung anderer Gruppen
FOMO (Fear of Missing Out)
Die Angst, etwas zu verpassen, die durch die Wahrnehmung entsteht, dass andere Menschen in einer Situation mehr Vorteile oder Erfahrungen sammeln
Pygmalion Effect
Höhere Erwartungen an eine Person können deren Leistung steigern, einfach weil diese Person glaubt, dass sie diese Erwartungen erfüllen kann
Principle of Sufficient Reason (Leibniz)
Alles, was existiert oder geschieht, hat eine Erklärung oder einen Grund, warum es so ist und nicht anders
Metcalfe’s Law
Der Wert eines Netzwerks wächst exponentiell mit der Anzahl seiner Mitglieder (beispielsweise soziale Netzwerke oder Kommunikationssysteme)
Cumulative Advantage
Erfolgreiche Personen oder Organisationen sammeln durch anfängliche Erfolge zunehmend Ressourcen, was zu weiterem Erfolg führt und eine positive Rückkopplung erzeugt
Falsifikationsprinzip (Karl Popper)
Eine Theorie oder Hypothese muss falsifizierbar sein, das heißt, sie muss durch ein Experiment oder Beobachtung widerlegt werden können
Greshams Law
Schlecht ausgegebene Ressourcen verdrängen gute Ressourcen: "Schlechtes Geld vertreibt gutes Geld"
Loss Aversion
Verluste werden stärker als Gewinne empfunden, was zur Vermeidung von Risiko führt
Law of Triviality
Bei der Findung von Entscheidungen wird unverhältnismäßig viel Zeit auf Trivialitäten gelegt, anstatt sich den komplexen Dingen zu stellen
Social Proof
Menschen nutzen das Verhalten von Anderen zur eigenen Orientierung
Bystander Effekt
In Gruppensituatuionen tendieren Menschen dazu, Verantwortung auf andere zu schieben
Karma als Systemprinzip
Handlungen erzeugen Wirkungen, die auf den Handelnden zurückwirken – Ursache-Wirkung über Zeit
Anattā (Buddhismus)
Es gibt kein festes Selbst – Identität ist dynamisch und abhängig von Kontext und Interaktion
Gleichgewicht von Gegensätzen (Yin & Yang)
Polaritäten sind keine Gegensätze, sondern komplementäre Kräfte im Fluss
Wu Wei (Taoismus)
Handeln durch Nicht-Handeln – im Einklang mit der Natur statt gegen sie arbeiten
Technologische Singularität
Hypothetischer Punkt, ab dem technologische Entwicklung sich selbst überholt – relevant für Zukunftsdenken
Feedback Control Systems
Systeme können über Sensorik, Regelgrößen und Stellgrößen sich selbst stabilisieren oder steuern
Black Box Thinking
Lernen aus Fehlern durch transparente Analyse statt Schuldzuweisung
Transaktionskosten
Nicht nur Produktion, sondern auch Koordination kostet – erklärt viele Strukturen von Organisationen
Institutionenökonomie
Systeme (z. B. Märkte) sind eingebettet in Regeln, Normen und Strukturen – „Rahmen“ ist oft entscheidender als der Inhalt
Kreative Zerstörung (Schumpeter)
Innovation entsteht oft durch das Ersetzen alter Strukturen – Wandel ist integraler Teil von Entwicklung
Invisible Hand (Adam Smith)
Individuelles Eigeninteresse kann kollektive Ordnung schaffen – emergente Effekte durch Marktkräfte
Algorithmische Emergenz
Einfache Regeln können zu komplexem Verhalten führen (z. B. zelluläre Automaten)
Gödel’s Incompleteness Theorem
In jedem hinreichend komplexen System gibt es wahre Aussagen, die nicht beweisbar sind – Grenzen formaler Systeme
Wittgensteins Sprachspiel
Bedeutung entsteht durch Gebrauch im sozialen Kontext – relevant für Kommunikation in komplexen Systemen
Phänomenologie (Husserl, Merleau-Ponty)
Die Welt wird durch gelebte Erfahrung und Wahrnehmung erschlossen, nicht nur durch objektive Analyse
Dialektik (Hegel, Marx)
Widersprüche und Gegensätze treiben Entwicklung und Erkenntnis voran
Apophatischer Zugang (Negative Theologie)
Erkenntnis über das, was etwas nicht ist – nützlich für das Denken über komplexe oder transzendente Systeme
Information Overload
Zu viel Information kann die Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit einschränken
Scalability
Die Fähigkeit eines Systems, bei wachsender Komplexität oder Größe stabil zu bleiben oder sich anzupassen
Compounding
Kleine Effekte können sich über Zeit exponentiell aufbauen (z. B. Lernen, Kapital, Gewohnheiten)
Degrowth-Paradigma
Nachhaltigkeit durch bewusste Reduktion von Konsum und Produktion statt Wachstum
Merton’s Law of Unanticipated Consequences
Handlungen, insbesondere politische Maßnahmen, haben oft unvorhersehbare Folgen
Interdependenz
Elemente in einem System sind voneinander abhängig – Veränderung eines Teils beeinflusst andere
Polanyi’s Paradox
Wir wissen mehr, als wir sagen können – viele Kompetenzen sind implizit
Double-Loop Learning (Argyris & Schön)
Lernen nicht nur durch Korrektur von Fehlern, sondern durch Hinterfragen der zugrunde liegenden Annahmen
Metakognition
Denken über das eigene Denken – zentral für Lernen und Systemsteuerung auf höherer Ebene
Homeostase
Systeme streben ein Gleichgewicht durch Selbstregulation an
Ko-Evolution
Systeme und ihre Umgebung verändern sich wechselseitig und gleichzeitig
Stigmergie (Pierre-Paul Grassé)
Koordination entsteht durch Spuren in der Umwelt (z. B. Ameisenstraßen, Wikipedia), nicht durch direkte Kommunikation
Butterfly-Effekt
Kleine Änderungen in Anfangsbedingungen können große Auswirkungen haben
Edge of Chaos
Komplexe adaptive Systeme operieren optimal zwischen Ordnung und Chaos
Holarchie (Arthur Koestler)
Systeme sind geschachtelt. Jedes Ganze ist zugleich Teil eines größeren Systems
Requisite Agility
Ein System muss so anpassungsfähig wie seine Umgebung sein, um zu überleben
Selbstorganisation
Komplexe Systeme können ohne zentrale Steuerung Ordnung und Struktur hervorbringen
Law of Unintendet Consequences
Handlungen haben oft unbeabsichtigte Nebenwirkungen
Redundanzprinzip
Systeme sind robuster, wenn sie überflüssige/mehrfache Strukturen enthalten
Heinrichs Gesetz
Für jeden schweren Unfall gibt es viele Beinaheunfälle - Prävention hilft
Simons Entscheidungsmodell (Boundet Rationality)
Entscheidungen werden unter begrenzter Information und begrenztem Verstand getroffen
Anti Fragilität (Nassim Taleb)
Systeme können nicht nur widerstandsfähig gegenüber Störungen sein, sondern an Ihnen wachsen
Principle of least Effort (Zipf’s Law)
Menschen und Systeme tendieren zur Aufwandsminimierung
Viable System Model (Stafford Beer)
Modelle zur Beschreibung lebensfähiger Organisationen in komplexen Umfeldern
Ashby’s Law of Requisite Variety
Systeme können nur kontrolliert werden, wenn sie über genügend interne Vielfalt verfügen, um mit äußerer Komplexität umzugehen
Abnehmender Grenznutzen (Law of Diminishing Returns)
Ab einem gewissen Punkt bringt zusätzlicher Aufwand immer weniger Nutzen
Leverage Prinzip (Hebelprinzip)
Kleine Veränderungen können große Wirkung haben
Eisenhower Prinzip
Sortieren nach Dringlichkeit und Wichtigkeit
Ikigai
System zur Findung eines erfüllten Lebenszwecks
Le Chatelier Prinzip
Balancierte Systeme reagieren auf Veränderung mit Gegenbewegung
Cynefin Framework
Entscheidungsmodell zur Einordnung von Situationen noch Komplexität
Second-Order Thinking
Denken in Konsequenzen der Konsequenzen
Karte und Gebiet (Korzybski)
Ein Modell ist nicht die Realität, sondern eine Vereinfachung
Lindy-Effekt
Je länger etwas besteht, desto wahrscheinlicher ist es, dass es weiter besteht
Pfadabhängigkeit
Frühere Entscheidungen beeinflussen zukünftige Handlungsmöglichkeiten
First-Mover Vorteil
Vorteile für Pioniere in einem neuen Markt
Feedbackschleifen
Verstärkende oder ausgleichende Rückkopplungen
Pareto Prinzip
Wenige Ursachen erzeugen die meiste Wirkung
Kybernetik erster und zweiter Ordnung
Steuerung und Selbststeuerung in komplexen Systemen
Minimax-Prinzip
Strategie zur Risikovermeidung
Utilitarismus
Entscheidungen sollen den größten Nutzen für alle bringen
Systemisches Denken
Fokus auf Wechselwirkung, Rückkopplung, Kontext
Jevons Paradox
Effizienzsteigerungen können zu höherem Verbrauch führen
Gefangenendilemma
Kooperationsproblem zwischen rational handelnden Individuen
Goodhart’s Gesetz
Wenn eine Kennzahl zur Zielgröße wird, hört sie auf eine gute Kennzahl zu sein
Tragedy of Commons
Übernuztung gemeinsamer Ressourcen durch individuelles Nutzenstreben
Nash-Gleichgewicht
In strategischen Situationen ist kein Spieler motiviert, einseitig seine Strategie zu ändern
Occam’s Razor
Die einfachste Erklärung ist meist die beste
Emergenz
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
Cognitive Load Theory
Theorie, die besagt, dass das Lernen effektiv ist, wenn die kognitive Belastung des Lernenden innerhalb der Kapazitäten des Arbeitsgedächtnisses bleibt
The Golden Ratio (Fibonacci)
Ein mathematisches Prinzip, das in der Natur, Kunst und Architektur vorkommt und ein harmonisches Verhältnis von etwa 1:1.618 beschreibt
Von Neumann-Morgenstern Utility Theorem
In der Spieltheorie beschreibt es eine mathematische Grundlage für die Entscheidungen von Individuen unter Unsicherheit
The Triviality Principle
In Systemen mit vielen Bestandteilen, die miteinander interagieren, kann die Lösung komplexer Probleme trivial erscheinen, weil sich die Interaktionen überlagern
Social Capital
Der Wert von sozialen Netzwerken, Beziehungen und Vertrauen in einer Gemeinschaft oder Organisation
The Law of Large Numbers
Je mehr Versuche oder Beobachtungen gemacht werden, desto näher kommen die Ergebnisse dem statistischen Erwartungswert
Kategorischer Imperativ (Immanuel Kant)
Eine grundlegende ethische Prinzipienformulierung, die besagt, dass Menschen nur nach denjenigen Maximen handeln sollen, die sie zugleich zu einem allgemeinen Gesetz erheben könnten
Kensho (Zen-Buddhismus)
Kensho ist ein Begriff aus dem Zen-Buddhismus, der das erste Erkennen oder „Sich-Bewusst-Werden“ der eigenen wahren Natur bezeichnet. Es ist ein erster Schritt in Richtung einer tieferen Erleuchtung, in dem das Ego transzendiert wird und das individuelle Selbst erkannt wird, als Teil des gesamten Universums
Transzendenz der Dualität (Das Überwinden von Gegensatzpaaren)
In vielen philosophischen und spirituellen Systemen wird das höchste Konzept als das Überwinden der Dualität angesehen – also das Aufheben von Gegensätzen wie Gut und Böse, Leben und Tod, Ich und Du. Das Erreichen eines Zustandes, in dem solche scheinbaren Widersprüche nicht mehr als gegensätzlich wahrgenommen werden, sondern als Aspekte eines einheitlichen Ganzen, könnte als höchste Form der Weisheit und Erleuchtung betrachtet werden